Die Welt hat sich in den letzten zwanzig Jahren an vielen Stellen verändert. Dabei geht der Wandel heute so schnell voran wie in keinem anderen Jahrhundert zuvor. Technische Neuerungen und Fortschritte, die früher ganze Jahrzehnte in Anspruch genommen haben, werden heute teilweise in wenigen Monaten oder Jahren vorangetrieben und ein Ende ist gerade im technischen und digitalen Bereich nicht in Sicht. Das betrifft auch und insbesondere den Bereich des Lernens. Dass sich dieser in den letzten Jahren gewandelt hat, hat natürlich auch mit den Einflüssen der Corona-Pandemie zu tun – doch eben nicht nur. Denn die Vorteile des digitalen Lernens waren vorher schon da – sie wurden nur nicht immer in diesem Ausmaß genutzt. Neuigkeiten.net gibt einen Überblick.
Die vier Lerntypen einfach erklärt
Die Lernwissenschaft kennt eine Reihe von verschiedenen Ansätzen, wie Menschen am besten lernen oder Wissen in sich aufnehmen können. Der von vielen Lehrkräften am liebsten herangezogene, ist die Theorie der vier Lerntypen. Hierbei wird zwischen den folgenden Lerntypen unterschieden:
- Der optisch-visuelle Lerntyp
- Der auditive Lerntyp
- Der motorische Lerntyp
- Der kommunikative Lerntyp
Der optisch-visuelle Lerntyp lernt am ehesten mit dem Auge – er kann am besten durch Schaubilder, Statistiken, Grafiken oder Lernposter lernen. Auch Lernskizzen, Symbole, Mind Maps und ähnliche Arten der Stoffaufbereitung helfen dem optisch-visuellen Lerntyp weiter.
Der auditive Lerntyp verwendet das Ohr zum Lernen. Ihm bringt es mehr, wenn ihm Informationen vorgelesen werden, als wenn er sie selbst liest. Es gelingt ihm dabei auch über einen längeren Zeitraum hoch konzentriert zuzuhören. Audioaufzeichnungen und die Ausführungen eines Lehrers oder vorgelesene Informationen bleiben diesem Lerntypen am besten in Erinnerung.
Der motorische Lerntyp muss etwas tun, um das Gelernte zu verstehen – für ihn ist ein echter Praxisbezug unumgänglich, wenn er den gelernten Stoff nachhaltig verstehen und behalten möchte.
Der kommunikative Lerntyp muss über Dinge sprechen, um sie sich besser einzuprägen. Dieser Mensch braucht andere Menschen die Diskussion mit ihnen, um seinen eigenen Standpunkt klar herauszuarbeiten und das aufgenommene Wissen zur Gänze zu durchdringen.
Was bietet die digitalisierte Welt für Vorteile im Bereich des Lernens
Noch vor einigen Jahren gab es zwei Möglichkeiten zu lernen. Das eine war die klassische Schulumgebung. Schüler kennen sie vom täglichen Gang ins Klassenzimmer. Für Erwachsene wurde diese klassische Schulumgebung durch die Volkshochschule, durch private Fortbildungsveranstaltungen oder durch Fortbildungsveranstaltungen von Bildungsträgern nachempfunden.
Heute hat sich eine weitere riesige Möglichkeit der Wissensaufnahme hinzugesellt. Das Internet bietet eine unglaubliche Vielzahl an Informationen und Lernhilfen, die jeder Interessierte in vielen Fällen sogar kostenlos nutzen kann.
Eine sehr beliebte Möglichkeit, eigenes Wissen oder eben auch akademische Inhalte einer breiten Masse zur Verfügung zu stellen, sind Erklärvideos. Diese bieten einmal die Möglichkeit, selbst Wissen weiterzugeben. Lernenden helfen sie aber auch, Wissen in komprimierter und einfacher Form aufzunehmen.
Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=oKUoMSSfHo0
Eine andere Möglichkeit ist die Nutzung von kleinen Wissensbausteinen zu einzelnen Themen. Vor allem Lehrer arbeiten heute gern mit verschiedenen Mind Maps und Präsentationen, die im Internet zur Verfügung gestellt werden und die den Schülern kurz aber einprägsam zeigen, worum es in einem bestimmten Thema ganz konkret geht. Diese Wissensbausteine sind so konzipiert, dass sie nicht ermüdend lang werden, aber eben doch genug Inhalt vermitteln, um ein Thema möglichst umfassend zu behandeln.
Die Bereitstellung solcher digitalen Inhalte wurde in den letzten Jahren von verschiedenen Seiten immer mehr forciert. Teilweise wurden sogar Awards für die besten und innovativsten Lernpakete ausgegeben, wie beispielsweise der OPERA Award der im Jahr 2015 auf der LEARNTEC in Karlsruhe vergeben wurde. Seit damals ist die Entwicklung in diesem Bereich natürlich nicht stehen geblieben.
Wie das Statistische Bundesamt bereits im Dezember 2020 in einer Pressemitteilung festhielt, hat sich die Zahl der Schüler, die mit ihren Lehrern über virtuelle Lernplattformen kommunizieren, deutlich erhöht. Immerhin 59 Prozent der 10 – 15-jährigen Schüler kommunizierten im Ersten Quartal 2020 regelmäßig über eine solche Plattform.
Wie lässt sich digitalisiertes Lernen mit den Lerntypen verknüpfen?
Der Vorteil dieser Wissenspakete oder kleinen Lernhappen, die in Form von Texten, Grafiken, Mind Maps, Tabellen, Statistiken, Podcasts oder eben auch Erklärvideos bereitgestellt werden, liegt einfach in der breiten Kombination der Lehrmethoden. Damit wird jeder Lerntyp auf seine ganz eigene Art und Weise angesprochen und kann aus dem riesigen Angebot an verschiedenen Wissenspäckchen genau das raussuchen, was ihn gerade interessiert. Ob Student im Fernstudium, Berufstätiger der sich selbst eine neue Sprache beibringen möchte oder Schüler auf der weiterführenden Schule oder im Abitur – die Möglichkeiten des digitalen Lernens sind für nahezu jeden Nutzer sehr vielfältig. Dazu kommt, dass viele Inhalte kostenlos angeboten werden.
Für jeden das Richtige dabei – lernen in der virtuellen Welt immer Up do date
Der letzte Vorteil dieser kleinen Wissensbausteine ist, dass sie einfach und schnell aktualisiert werden können. Ist eine Information überholt, kann sie in einem kleinen digitalen Wissensbaustein ausgetauscht werden – in einem umfassenden Lehrbuch geht das nicht so einfach.