Selbstversorger – Gemüse im Gewächshaus anbauen

Für Jeden, der mit einem „grünen Daumen“ gesegnet ist, gilt der eigene Garten als Highlight. Und als begnadeter Hobby-Gärtner widmet man sich oftmals auch dem Gemüseanbau. Dies ist eine praktische Option, das gesunde Gut stets griffbereit vorzufinden, ohne es im Laden od. Supermarkt kaufen zu müssen.
Wenn man hinsichtlich des eigenen Gemüses ein Gewächs- bzw. Glashaus besitzt, ist dies von zusätzlichem Vorteil. Hierbei bietet sich die Gelegenheit, auch über die vegetative Saison hinaus einen Ertrag zu erzielen. Dazu bedarf es natürlich des gewissen Know hows und fachgerechter Anwendung.

Das Wichtigste in Kürze

  • Standort: Die Ausrichtung sollte im Idealfall südlich bzw. südwestlich sein. Der Platz sollte somit sonnig und lichterfüllt sein.
  • Welche Pflanzen eignen sich? Grundsätzlich jede Art von Blatt- od. Kohlgemüse, sowie auch Nachtschattengewächse und alle Kräuter. Bei darauf ausgerichteten Bedingungen kann man auch exotische bzw. Zitrusfrüchte ernten.
  • Wartung: Diese bezieht sich auf die Instandhaltung und Pflege der Verglasung, Folien, Tür(en) und sonstiger, technischer Ausstattung. Dabei sollten die Details hinsichtlich der Funktionalität der Anlage nicht vernachlässigt werden.

Grundsätzliche Eckpunkte zum Thema Gewächshaus

Einer der Vorteile besteht darin, dass man bereits mit der kräftigen Frühjahrssonne erste Erträge erzielen kann. Zudem kann man sich den Effekt eines Glas- oder Gewächshauses bis in die späte Herbstzeit zunutze machen.

So zweckmäßig hierbei die genutzte Sonnenenergie ist, so sehr kann sie das System auch belasten. Vor allem an strahlenden Sommertagen ist es wichtig, die Fenster zu öffnen. Dies sorgt für eine Umschichtung der zu warmen Luft mit folglichem Durchzug und vermeidet somit einen Hitzestau. Gegen die erhöhte Sonneneinstrahlung kann man sich zudem eines Schattiernetzes bedienen. Hinsichtlich der Erhitzung ist es natürlich maßgeblich, aus welchem Material das Haus überwiegend gefertigt wurde.

Ab wann kann man mit der Einpflanzung beginnen?

Bereits mit der Erwärmung durch die Frühjahrs-Sonne beginnt die Gemüse-Saison. Zu dieser Zeit kann man schon diverse Salatpflanzen, Radieschen, Kräuter (z. B. Kresse) und sonstiges, robustes Frühgemüse aussäen. Ebenso geeignet sind dafür einjährige Sommerblumen (wie Begonien), welche später in den Garten oder in einen Blumenkasten umgesiedelt werden.

Entsprechend der saisonalen Empfehlung für die jeweiligen Pflanzen, kann man in spätere Folge die Beete mit diesen ergänzen. Als durchaus populär gelten diesfalls Tomaten, Gurken, Paprika, Zucchini und natürlich jedwedes Wurzelgemüse in einem Gewächshaus.

Zwei wichtige Aspekte – die Belüftung und die Bewässerung

Hinsichtlich des zeitweiligen Austausches von verbrauchter Warmluft mit Frischluft sollte man auf Zirkulation setzen. Ein Grundsatz besagt, dass rd. 10 % der Außenfläche des Häuschens zu öffnen sein sollten. „Stehende“, warme Luft kann die Schimmelbildung begünstigen. Höhere Temperaturen fördern das Wachstum der Pflanzen, bedingen allerdings auch die regelmäßige Bewässerung derer.

Bei einem kleineren Gewächshaus kann man dies recht einfach händisch vornehmen. Bei einer größeren Anlage hingegen empfiehlt sich eine Bewässerungsautomatik. Hierzu eignet sich eine sogen. „Tröpfchenbewässerung“. Dabei wird die Wasserabgabe in Intervallen und tröpfchenweise durchgeführt. Dies wirkt effektiv und direkt auf den Wurzelbereich und unterbindet somit die Verdunstung. Ebenso empfehlenswert ist es, gerade bei jungen Pflanzen deren Wuchs mit Flüssigdünger zu unterstützen.

Auch bei händischem Bewässern sollte diese nicht von oben – über die Blätter – erfolgen, sondern in Bodennähe bzw. beim Stengel- oder Stielansatz. Feuchte Blätter können eventuelle Pilzerkrankungen hervorrufen, welche gerade im Falle von Tomaten häufig auftreten.

Ideale Nutzung des vorhandenen Platzes

Für einen größeren Haushalt reichen rund 10 m² Innenfläche. Dabei ist es ratsam, den vorhandenen Platz möglichst ökonomisch auszunutzen. Man kann sich diesfalls auch selbst kreativ und individuell einbringen.

Eine Option hierzu besteht darin, die Beete kaskadenförmig und etwas versetzt zu positionieren. Dabei sollten jedoch gerade die unteren Bereiche nicht allzu sehr beschattet sein. Im Falle von Tomaten empfiehlt es sich, diese an der Innenwand – mittels Rankhilfe – hochwachsen zu lassen.

Eine weitere Möglichkeit besteht in Hängevorrichtungen, welche vom Innengiebel in den Raum reichen. Diese sollten allerdings die Bewegungsfreiheit möglichst wenig einschränken.
In Etageren oder Wandboards kann man praktisch Kleinpflanzen und Kräuter einbauen. Dabei sollten jedoch die anderen Pflanzen noch ausreichend natürliches Licht erhalten.

Wie schützt man die Pflanzkultur am besten gegen Schädlinge?

Das ideale Klima im Gewächshaus für Pflanzen zieht auch unliebsame „Gäste“ an. Anstelle der Radikalkur mittels Gift kann man sich auch mit biologischem Pflanzenschutz Abhilfe verschaffen. Hierbei spricht man von kleinen Helfern mit großer Wirkung, welche in speziellen Geschäften angeboten werden. Dazu zählen u. a. Marienkäfer, Raubmilben, Schlupfwespen oder die Larven der Florfliege. Diese dezimieren nachhaltige den Schädlingsbestand von Blattläusen, Spinnmilben oder der weißen Fliege.
Gegen Angriffe von unten – wie im Beispiel von Wühlmäusen – ist ein korrosionsbeständiges Gitter im Boden der Beete äußerst zweckmäßig.

Zusätzliche Tipps:

Um einen zusätzlichen Dünge-Effekt zu erzielen, kann man trockenen Kaffeesatz oder ausgekühlte Holzasche an die Pflanzen geben bzw. der Erde beimengen. Gerade bei Nachtschattengewächsen erweist sich dies als nachhaltig und somit von Vorteil.
(Bei gewissen Kräutern ist hierbei allerdings behutsam vorzugehen)
Gute Pflanzerde ist hierzu natürlich vorausgesetzt. Als Geheimtipp gilt die Zugabe von etwas Pferdemist – falls vorrätig – bzw. einer kleinen Menge Hornspäne.
Ebenso ratsam ist es, im Spätherbst herabgefallenes Laub zu sammeln. Dieses kann man in 10 – 20 Zentimeter Tiefe in die Erde einarbeiten, woraufhin über die Wintermonate dessen Humusierung einsetzt. Dies fördert die biologische Kultur der Pflanzerde.
Die Berücksichtigung der „Fruchtfolge“ gewährleistet dabei ertragreiche Ernten. Einfach erklärt bedeutet dies, man sollte die Pflanzen im jeweiligen Beet bei der Neuaussaat variieren.

Was spricht nun für ein Gewächshaus?

Einerseits ist etwas Zeit für dessen Wartung aufzuwenden. Andererseits sind die Vorteile unübersehbar. Alleine durch die Seitenwände bzw. das Dach sind die Pflanzen keinen extremen Wetterphänomenen (wie Wolkenbrüchen, Schnee, etc.) ausgesetzt. Zudem ist die Gefahr gebannt, dass sich Vögel an diversen Keimlingen und Pflänzchen bedienen. Selbst der leidige Schneckenbefall hält sich in Grenzen.
Außerdem besteht ein merklicher Unterschied hinsichtlich des Gedeihens und des darauffolgenden Ernte-Ertrages. Selbst die reifen Tomaten weisen bei artgerechter Bewässerung keinerlei Risse auf.
Zudem lassen sich im Winter alle Kübelpflanzen sicher überwintern.

Das lohnende Ergebnis

Die Ernte und der anschließende Verzehr des eigenen Gemüses besitzt oftmals einen besonderen, individuellen Wert. Steckt darin doch eine Menge an Arbeit, Zeit und Hingabe. Wenn man folglich die Früchte der eigenen Arbeit ernten kann, sorgt dies für ein freudiges Auge und Genugtuung. Man kann mit Stolz auf die hochwertigen Bio-Produkte aus dem eigenen Gewächshaus zugreifen und zudem den eigenen Körper mit gesunden Nahrungsmittel versorgen.