Die häufigsten Geschlechtskrankheiten – eine Übersicht

Sexuell übertragbare Krankheiten sind nach wie vor weit verbreitet, obwohl viele dieser Infektionen durch vorbeugende Maßnahmen wie die Verwendung von Kondomen verhindert werden könnten. Zu den häufigsten Krankheiten gehören Feigwarzen, Syphilis und Gonorrhö. Es ist wichtig, die Symptome dieser Krankheiten zu kennen, um im Bedarfsfall rechtzeitig und angemessen handeln zu können.

Syphilis – eine Erkrankung mit steigenden Fallzahlen

Syphilis, auch Lues genannt, ist eine sexuell übertragbare Krankheit, die durch das Bakterium Treponema pallidum ausgelöst wird. Dieses Bakterium dringt über kleinste Verletzungen in den Schleimhäuten in den Körper ein. In Deutschland registriert man jährlich über 7.000 Syphilisfälle, wobei Männer besonders häufig betroffen sind. Wer sich mit Geschlechtskrankheiten als der unsichtbaren Epidemie unserer Zeit beschäftigt, stößt auf steigende Zahlen, die aufhorchen lassen.

Medizinische Experten differenzieren zwischen Früh- und Spätstadien der Syphilis, die jeweils durch verschiedene Symptome charakterisiert sind. Im Anfangsstadium der Infektion entwickeln sich oft ein Geschwür oder Knötchen an der Eintrittsstelle der Bakterien, begleitet von Schwellungen der naheliegenden Lymphknoten.

Ohne Diagnose und Behandlung breitet sich die Infektion weiter im Körper aus, was zu intensiveren und schwerwiegenderen Symptomen führen kann. Unbehandelte Syphilis kann von Hautläsionen bis zu gravierenden Schädigungen von Organen und dem Nervensystem im Spätstadium der Krankheit führen.

Feigwarzen – teilweise nicht nur eine ästhetische Angelegenheit

Feigwarzen stellen die am weitesten verbreitete Form sexuell übertragbarer Krankheiten dar und werden durch bestimmte Typen der Humanen Papillomviren (HPV) hervorgerufen. Diese Warzen zeichnen sich durch kleine, flache, stecknadelkopfgroße Knötchen mit einer rauen Oberfläche aus und können in Farbtönen von Rot, Braun, Weiß bis hin zu Hautfarben auftreten. Ohne Behandlung besteht die Möglichkeit, dass sich die Warzen weiter ausbreiten und gelegentlich Juckreiz oder ein Brennen verursachen. Bei Männern treten sie häufig am Penis oder am Hodensack auf, bei Frauen an den Schamlippen oder der Klitoris. In selteneren Fällen bilden sich Genitalwarzen auch im Inneren des Körpers, wie im After, in der Scheide, am Gebärmutterhals oder am Eingang zur Harnröhre.

Ein Drittel der Betroffenen erlebt eine spontane Rückbildung der Warzen, allerdings gibt es dafür keine Sicherheit. Deshalb ist eine Behandlung der Feigwarzen ratsam. Zur äußerlichen Behandlung können Cremes, Salben oder Lösungen mit Wirkstoffen wie Podophyllotoxin, Imiquimod oder Sinecatechine (Polyphenon E) eingesetzt werden. Für die Entfernung größerer oder innerlich gelegener Feigwarzen stehen verschiedene Methoden zur Verfügung, einschließlich Vereisung oder Behandlung mit Säure.

Chlamydien – können zu einer Unfruchtbarkeit führen

Chlamydien gehören zu den bakteriellen Infektionen mit etwa 100 Millionen Neuerkrankungen pro Jahr. Häufig verläuft eine Infektion ohne erkennbare Symptome, was die Erkennung erschwert. Treten jedoch Beschwerden auf, hängen diese von der Lokalisation der Bakterien ab. Zu den Symptomen gehören eitriger oder schleimiger Ausfluss bei Befall des Gebärmutterhalses, Brennen beim Wasserlassen und häufiger Harndrang bei Infektion der Harnröhre, Juckreiz und Blut- oder Schleimbeimengungen im Stuhl bei Befall des Enddarms und Halsschmerzen nach oralem Kontakt. In seltenen Fällen können sich die Bakterien weiter ausbreiten und Entzündungen der Geschlechtsorgane, des Beckens oder des Unterleibs verursachen.

Eine Chlamydieninfektion lässt sich gut mit Antibiotika behandeln. Um eine Ausbreitung der Infektion und mögliche Langzeitfolgen wie Unfruchtbarkeit zu vermeiden, wird Betroffenen empfohlen, bis zur vollständigen Ausheilung sexuelle Kontakte zu meiden.

Gonorrhoe – rechtzeitiges Handeln ist wichtig

Tripper, im medizinischen Jargon als Gonorrhoe bezeichnet, wird durch die Bakterienart Neisseria gonorrhoeae verursacht. Diese Bakterien können beim Geschlechtsverkehr übertragen werden und sich in den Schleimhäuten des Körpers festsetzen und vermehren.

Die Art der Symptome bei Gonorrhoe hängt maßgeblich davon ab, auf welchem Weg die Infektion erfolgt ist. Eine Ansteckung durch Oralverkehr kann beispielsweise zu Halsschmerzen und Schluckbeschwerden führen. Bei vaginaler Übertragung sind Brennen beim Urinieren und Ausfluss typische Anzeichen, während nach Analverkehr Ausfluss aus dem After oder Juckreiz im Analbereich auftreten können.

Ohne Behandlung kann Gonorrhoe zu schwerwiegenden Komplikationen führen, darunter Entzündungen der Augen, Gelenke, Sehnen, Knochen, des Herzens oder der Hirnhäute sowie zu Sepsis. Eine frühzeitige Behandlung mit Antibiotika, in der Regel durch eine Kombination aus einer Injektion und einer oralen Dosis, kann die Infektion effektiv bekämpfen. Bei fortgeschrittener Infektion kann eine längere Behandlungsdauer notwendig sein.