Energiesparendes Bauen liegt voll im Trend!

Klimaerwärmung, explodierende Energiekosten, steigendes Umweltbewusstsein – es gibt viele Schlagworte, die verdeutlichen, warum energiesparendes Bauen seit Jahren immer populärer wird. Inzwischen gibt es diverse Formen des energiesparenden Gebäudes, zwei davon gelten bereits als „Klassiker“. Diese möchten wir hier etwas näher vorstellen.

Das Niedrigenergiehaus

Das sogenannte Niedrigenergiehaus ist die älteste Form einer energiesparenden Immobilie. Ein solcher Haustyp konnte bereits vor mehreren Jahrzehnten in Deutschland gebaut werden. Auch bereits bestehende Gebäude, die nach den entsprechenden Standards saniert werden, dürfen als Niedrigenergiehaus bezeichnet werden.
Um eindeutige Richtlinien für den Bau von Niedrigenergiehäusern in Deutschland festzulegen, gibt es seit 2020 das Gebäudeenergiegesetz, Nachfolger der bis dato geltenden die Energieeinsparverordnung. Hier ist eindeutig festgelegt, welche Anforderungen und Grenzwerte eine Immobilie erfüllen muss, um als Niedrigenergiehaus bezeichnet werden zu dürfen. Ausschlaggebend ist dabei der Gesamtwert der Energie, den das Haus verbraucht. Dabei sind alle Energiequellen berücksichtigt, die für die entsprechende Immobilie zur Verfügung stehen.
Ausschlaggebend für die Bezeichnung „Niedrigenergiehaus“ ist also der primäre Energiebedarf der Immobilie. Doch das ist noch nicht alles. Das Gebäudeenergiegesetz schreibt außerdem gewisse bauliche Eigenschaften vor, die ein Niedrigenergiehaus aufweisen muss, wenn es als solches bezeichnet werden soll. Dazu gehören beispielsweise eine spezielle Verglasung für Fenster und Türen. Damit soll vermieden werden, dass Immobilien als Niedrigenergiehaus bezeichnet werden, die zwar primär relativ wenig Energie verbrauchen, mit dieser Energie aber dennoch verschwenderisch umgehen.
Wie bereits angesprochen, gilt der Status „Niedrigenergiehaus“ sowohl für neu gebaute Immobilien, welche die vorgegebenen Richtlinien einhalten als auch für Bestandsimmobilien, die entsprechend saniert werden. Allerdings ist es in der Regel deutlich schwerer, hierbei die vorgegebenen Richtlinien einzuhalten. Um ein älteres Gebäude auf den Standard eines Niedrigenergiehauses zu bringen, sind zunächst in der Regel umfangreiche Gutachten und Tests nötig, die von einem Bausachverständigen oder einem anderen Experten durchgeführt werden sollten. Dabei muss zunächst der momentane Energieverbrauch gemessen werden. Anschließend müssen die neuralgischen Punkte im Haus aufgedeckt werden, an denen Energie verloren geht. Anhand dieser Werte kann der Experte nun berechnen, ob sich mit den entsprechenden Umbaumaßnahmen der Standard eines Niedrigenergiehauses überhaupt erreichen lässt.

Das Passivhaus

Als Passivhaus bezeichnet man ein Gebäude, bei dem die Energieversorgung aus bereits bestehenden Quellen gedeckt wird. Konkret bedeutet das: Ein Passivhaus benötigt keine Anlagen, um neue Energie in aufwändigen Verfahren zu produzieren. Beispiel Heizanlage: In der Regel wird bei Passivhäusern Erdwärme oder Solarenergie genutzt. Gerade die Nutzung letztgenannter hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht. So gibt es mittlerweile für jede Dachform passende Module, u. a. ein Solarmodul Schrägdachmontagesystem vom Spezialisten. Es wird hier also mit Energien gearbeitet, die sowieso schon vorhanden sind, so dass beim Passivhaus keine zusätzliche Heizanlage (beispielsweise durch Öl oder Gas betrieben) installiert werden muss.
Der Begriff „Passivhaus“ steht somit nicht dafür, dass das betreffende Gebäude überhaupt keine Energie benötigt, sondern lediglich dafür, dass diese Energie aus bereits bestehenden Quellen entnommen wird. Das Haus wird also passiv mit Energie versorgt und muss diese nicht aktiv herstellen.
Durch den Fortschritt der Energie- und Umwelttechnik in den letzten Jahren und Jahrzehnten haben sich mittlerweile zahlreiche Methoden herauskristallisiert, mit denen ein Passivhaus mit Energie versorgt werden kann. Neben der bereits erwähnten Erdwärme sowie der Solarenergie kommen außerdem noch Energiequellen wie z. B. die Abwärme von technischen Geräten und ähnliches infrage.
Wie beim Niedrigenergiehaus auch, kann die Bezeichnung „Passivhaus“ sowohl für eine neu gebaute Immobilie als auch für ein bereits bestehendes Haus verwendet werden. Der Umbau einer Bestandsimmobilie ist allerdings in den meisten Fällen relativ kompliziert. Grund dafür sind sowohl die bereits vorhandenen energietechnischen Anlagen als auch die Baustoffe, welche zur Zeit des damaligen Baus der Immobilie verwendet wurden. Sie erfüllen keineswegs die heutigen Anforderungen für energieeinsparende Baustoffe.
Trotzdem kann sich der Umbau einer Bestandsimmobilie in ein Passivhaus durchaus lohnen, da der deutsche Staat hier attraktive Fördermöglichkeiten für Bauherren gewährt. Die Palette reicht von Zuschüssen zu den Baumaterialien bis zu äußerst zinsgünstigen Krediten, die für den Bau einer solchen Immobilie aufgenommen werden können.