Minimalistisch Leben und trotzdem glücklich sein!

Es ist eine Tatsache, dass das Wohnen und der Wohnraum im Allgemeinen immer teurer werden. Aktuell ist es sogar so, dass die Rohstoffpreise (beispielsweise für Holz) regelrecht explodiert sind. Der Neubau eines Hauses kostet heute erheblich mehr, als noch vor ein paar Jahren!

Viele Häuslebauer können sich das gar nicht vorstellen, doch die Zukunftsprognose sieht auf jeden Fall sehr teuer aus. Selbst wenn beide Eheleute gut verdienen, ist es nicht gewährleistet, dass man ein geräumiges Einfamilienhaus mit Garten durch einen Kredit finanzieren kann. Die Gehälter steigen zwar auch, doch eine Hausfinanzierung hat es sehr in sich. Das gilt auf für bereits bestehende Häuser. Die Preise für Immobilien sind immens gestiegen und in manchen Landkreisen unbezahlbar geworden. Ebenso ist ein Hauskauf ohne Eigenkapital sehr schwierig. Eine Wohnung oder ein Haus zur Miete gibt es auch noch. Familien empfinden das jahrelangen Mietzahlungen von sehr hohen Mieten oft als Belastung. Manchmal sind die Alternativen abenteuerlich und erfordern ein komplettes Umdenken. Die meisten sind im Nachhinein jedoch mit weniger viel glücklicher.

Großartige Alternativen zur Mietwohnung oder zum Eigentumshäuschen

Die erste Alternative wäre das Hausboot! In der Tat ist das ein völlig anderes Leben und man muss besondere Vorkehrungen treffen, Abwassertank, Wasservorratstank und vor allem ein Liegeplatz im Hafen sind erforderlich. Wer keine Kinder hat, sollte tatsächlich mit diesem Gedanken spielen. Das sanfte Wiegen am Abend auf dem Boot unter klarem Sternehimmel. So ein Hausboot ist oft sehr geräumig, doch Einschränkungen im Platz muss man auch hier in Kauf nehmen. Man kann dort keinen kompletten Hausstand unterbringen, es geht minimalistischer zu. Für viele Paare, die relativ unabhängig leben, kommt dieses Leben in Betracht. Man kann sogar an bestimmten Häfen den ersten Wohnsitz anmelden.

Als zweite Alternative können wir das Tinyhouse benennen. Diese Holzhäuschen sind sehr sehr klein, trotzdem ist alles da, was man braucht. Ein Bett, einen Wohnzimmertisch, eine Toilette und eine Dusche oder Badewanne. Lediglich der Wohnraum ist sehr spartanisch. Nur das Nötigste hat Platz in einem Tinyhouse. Einige Paare haben den Versuch bereits gewagt und es bis heute nicht bereut. Man ist mehr bei sich und besitzt nicht mehr jeden Krempel. Allein diese Momente des Aussortierens von Dingen, die vorher in der Wohnung auf dem Dachboden gelagert wurden, war für die Personen ein regelrechter Befreiungsschlag. Für den Umzug in ein Tinyhouse muss man sich für die Dinge entscheiden, die wichtig sind und die man auch tatsächlich braucht. Der Rest sollte dann eingelagert werden. Die kleinen Holzhäuschen stehen meist in speziell dafür errichteten Tinyhouse-Parks oder Campinganlagen. Neben dem kleineren Wohnraum lebt man mitten in der Natur, was viele Bürger/innen sehr genießen.

Neben dem Hausboot und dem Tinyhouse gibt es auch die Möglichkeit, in einem Wohnwagen zu leben. Den ersten Wohnsitz kann man in diesem Fall auch auf Campingplätzen anmelden, man muss das vorher jedoch abklären, ob das auf diesem Campingareal geduldet wird. Nicht auf jedem Campingplatz ist das erlaubt. Man sollte auf Begriffe wie „Dauercamping“ achten, dann steht dem 1. Wohnsitz meist nichts mehr im Wege. Selbst Kinder fühlen sich auf Campingplätzen pudelwohl, denn diese Orte haben ebenfalls viel Natur, einen Kinderspielplatz oder gar einen See zu bieten. Das erwartet man ja auch, an einem Ort der Erholung, wo andere Urlaub machen. Davon kann man als Dauercamper auch profitieren. Wer es nicht als störend empfindet, dass es im Sommer etwas lauter und belebter auf dem Campingplatz ist, der sollte einen unverbindlichen Gesprächstermin mit dem Campingwart vereinbaren.

Die gute alte WG wäre noch so eine Option, die für alleinstehende Menschen oder sogar für Familien in Betracht käme. Man kann auch mit einer befreundeten Familie zusammenziehen, wenn alles passt und man sich ganz sicher ist. Für Senioren lohnt sich so ein WG-Leben allemal, denn dadurch lässt sich einiges sparen. Man ist im Alter weniger allein und hat eine richtige Gemeinschaft. Jeder hat seine Aufgaben und die älteren Herrschaften können nochmal richtig aufleben. Sogar junge Familien oder Alleinerziehende könnten sich vorstellen in einer modernen Wohngemeinschaft zu leben, wenn sich dadurch viel Geld sparen lässt. Durch den Zusammenschluss hat man die Aussicht auf eine wirklich große Wohnung und Garten. Die Miete wird geteilt. Auf Wunsch kann man andere Kosten aber klar abtrennen, zum Beispiel für die eigene Verpflegung. Um langfristig in einer Wohngemeinschaft leben zu können, muss man ein sehr offener Mensch sein, doch viele bringen diese Eigenschaft mit und dann könnte man tatsächlich ein WG-Leben führen.

Der Trend geht ganz klar zu einem minimalistischeren Leben. Sich von altem Kram komplett lossagen, Dinge, die man nicht mehr braucht wegwerfen oder verkaufen, nicht mehr benötigte Kleidung ausrangieren, schwere Möbel weggeben. Dieser Akt wirkt fast wie eine Therapie auf so viele Menschen. Ja, viele Produkte haben uns bestimmt einmal mit Freude erfüllt, doch manches ist einfach nur Ballast. Was braucht man, um glücklich zu sein? Eigentlich braucht man doch nur seine Liebsten um sich herum und gewisse Dinge, die zum täglichen Leben gehören. Laptop, Smartphone, persönliche Erinnerungsgegenstände sind ein paar Güter, die wir tatsächlich brauchen. All das kann man in einem Tinyhouse, in einem Wohnwagen oder einem Hausboot unterbringen. Es sammelt sich immer wieder etwas an, deshalb lohnt es sich wirklich, alle Jahre im großen Stil auszumisten.

Fazit

Gefestigte Familien, abenteuerlustige Kinder und junggebliebene Senioren dürfen den Schritt in ein neues Wohnkonzept wagen. Man darf gar nicht so viel darüber nachdenken oder die Sache hinterfragen. Gerade berufstätige Menschen werden sofort merken, dass sie eine riesige Wohnung oder ein großes Haus gar nicht richtig genießen können. Zu oft sind sie durch die Arbeit sowieso den ganzen Tag unterwegs. Abends auf der Terrasse einen Wein trinken oder die Lieblingsserie auf der Couch schauen, das kann man auch in einem kleineren Wohnzimmer oder im Bett in einem Wohnwagen. In den Urlaub kann man schließlich auch noch fahren und diesen kann man sich durch die räumliche Verkleinerung endlich wieder leisten! Für ganz viele Bürger/innen wäre das minimalistische Leben denkbar. Wer offen dafür ist, wird feststellen, dass es genau das ist, was sie sich immer erträumt haben. Man muss in weiteren Dingen keine Abstriche mehr machen und trotzdem gilt immer noch eines: zu Hause ist es immer noch am Schönsten, ganz gleich wie man lebt. In verkleinerten Räumlichkeiten herrscht von Beginn an mehr Übersicht und Wohlbefinden, viele nutzen diese Chance als Neuanfang.