Außergewöhnliche Studiengänge für Abiturienten, die noch nicht wissen, was sie studieren sollen

Nach dem Abitur interessieren sich viele junge Menschen für ein Studium. Allerdings ist es nicht immer leicht, den richtigen Studiengang zu finden. Das gilt vor allem dann, wenn man sich für die gängigen Studienzweige nicht begeistern kann. In diesem Fall empfiehlt es sich, auch unkonventionelle Ausbildungswege in Erwägung zu ziehen. Dieser Beitrag verrät, welche Möglichkeiten es abseits der Klassiker Jura, Wirtschaft und Medizin gibt.

Die Kreativität im Studium ausleben

Ist man kreativ und will man nicht ständig am PC sitzen, sondern dieses Talent auch im Berufsleben anwenden, ist ein passender Studiengang zu wählen. Dafür muss man übrigens nicht unbedingt bildende Kunst studieren. Interessierte junge Leute können z. B. das Studium „Urbanes Pflanzen- und Freiraummanagement“ absolvieren. Es handelt sich hier nicht etwa um ein esoterisches Studienfach, sondern um einen mit der Landschaftsarchitektur verwandten Zweig. Teilnehmer lernen dabei, wie man Grünflächen in Ballungsräumen effektiv nutzt. Derzeit gibt es diese Ausbildung nur in Form eines Masterstudiums an der Beuth Hochschule für Technik in Berlin. Strebt man dieses Studium an, muss man vorher einen Bachelor-Abschluss machen, eben z. B. in Landschaftsarchitektur.

Kreativ ist des Weiteren die Studienrichtung Puppenspiel, die man an der Hochschule für Schauspielkunst in Berlin abschließen kann. Studierende dürfen dort tatsächlich den ganzen Tag über mit Puppen Theater spielen und dafür sogar Programme entwerfen. Diese Ausbildung schließt man mit einem Diplom ab.

Zu den weniger bekannten Studienzweigen gehören auch die Klassische Archäologie sowie Ur- und Frühgeschichte. In diesem Fall setzen sich Auszubildende nicht nur theoretisch mit der Menschheitsgeschichte auseinander, sondern sie werden auch selbst aktiv – es ist im Rahmen des Studiums nämlich die Teilnahme an Ausgrabungen vorgesehen. Dafür reisen Studierende sogar ins Ausland.

Eine damit verwandte Studienrichtung ist „World Heritage Studies“. Diese Ausbildung gibt es an der BTU Cottbus, wobei sie in einer Kooperation mit UNESCO angeboten wird. Hier lernen Teilnehmer Fakten zu bekannten Sehenswürdigkeiten, die als Weltkulturerbe gelten.

Geht es um die Gesundheit, denken viele Menschen zuerst die Studienrichtungen Medizin und Krankenpflege. Doch haben Abiturienten bezüglich ihrer Ausbildung heute mehr Möglichkeiten. So können sie beispielsweise „Alltagskultur und Gesundheit“ studieren – es handelt sich dabei um einen Zweig des Lehramtsstudiums. Hier werden den Teilnehmern die Themen Ernährung, Konsum sowie Mode und deren Einfluss auf den Alltag nähergebracht.

Ein wenig praxisorientierter geht es im Studium „Körperpflege“ zu. Im Zuge dieses Studienzweigs an der TU Darmstadt lernen Teilnehmer sämtliche Körperpflegetechniken kennen. Dieses Wissen können sie später weitergeben und sogar an Berufsschulen lehren. Die Jobchancen sind nach dieser Ausbildung also gut.

Heute stellt die Musik einen wichtigen Bestandteil im Leben der Menschen dar. Einige Abiturienten wollen diese Leidenschaft zum Beruf machen. Möglich ist ihnen dies unter anderem im Zuge der Ausbildung „Eurythmie“. Dieser Begriff bezeichnet die Kunst, bestimmte Situationen und Gefühle durch Bewegung auszudrücken. Man kann das Bachelor- und Masterstudium unter anderem an der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft absolvieren.

Man könnte auch Filmmusik studieren. Der große Vorteil bei dieser Ausbildung ist, dass man für sie keinen Numerus Clausus erfüllen muss – gibt es allerdings nur eine begrenzte Anzahl an Studienplätzen, ist ein Aufnahmeverfahren zu absolvieren. Teilnehmer lernen hier die wichtigsten gestalterischen und technischen Komponenten zur Filmmusik kennen. Zudem erfahren sie, wie ein Film aufgebaut ist und welche Rolle der musikalischen Untermalung dabei zukommt. Der Studiengang begleitet die Studierenden durch sämtliche Abschnitte des Schaffensprozesses.
Natürlich dürfen Studenten auch selbst kreativ werden und Musik komponieren.

Fazit

Nach der Reifeprüfung müssen sich junge Menschen nicht auf die gängigen Massenstudien beschränken. Es lohnt sich in vielen Fällen durchaus, den persönlichen Horizont zu erweitern und auch außergewöhnliche Ausbildungen in Erwägung zu ziehen. Oft landen Abiturienten so in einem Beruf, der ihrer Begabung entspricht.