Tatsächlich stammen die berühmten ersten Hollandräder aus den Werkstätten von Henricus Burger aus der niederländischen Stadt Deventer. Die ursprüngliche Bauweise ist jedoch vermutlich stark an frühere englische Räder angelehnt. Ob nun niederländisch oder britisch: vor einem Kauf sollte man sich über die Eigenschaften eines Fahrrads informieren.
Was man sich unter einem Holland Fahrrad vorstellen kann
Wer sich mit unterschiedlichen Fahrradmodellen auseinandersetzt, kann schnell überfordert sein, wie diese sich voneinander unterscheiden. Ein Modell, welches gerne gekauft wird, ist das Holland Fahrrad. Das beliebte Fahrrad zeichnet sich durch bestimmte Merkmale aus. Was bei keinem Hollandfahrrad fehlen sollte, ist zum Beispiel
- ein Lenker, der dicht zum Fahrer positioniert ist
- bei Frauenrädern, dass das Oberrohr einen Bogen nach oben hat, das Unterrohr jedoch gerade ist (sogenannter Hollandbogen)
- bei Männerrädern ein Rahmen in Trapezform
- ein Gepäckträger ohne einen Bügel zur Befestigung
- und ein Kettenschutz, der vollständig geschlossen ist.
Die Umwelt freut es, aber bleibt auch der Rücken gesund?
Wie bereits angesprochen, ist die Lenkerposition bei einem Hollandrad etwas anders, sodass man beim Fahren eine sehr aufrechte Haltung hat. Tatsächlich ist diese bequeme Haltung besonders auf unebenen Wegen nicht gut für den Rücken. Beim Fahren sollte das ganze Gewicht nicht nur auf den Sattel, sondern auch auf die Pedalen und den Lenker verteilt sein. Nur so kann das Körpergewicht von drei verschiedenen Punkten getragen werden, den Händen, Füßen und dem Gesäß. Ergonomisch gesehen hat das Hollandfahrrad für längere Fahrten demnach einen Nachteil.
Was ein Hollandrad von anderen Modellen unterscheidet
Wer täglich keine Fahrradrennen und weite Strecken zurücklegt, der erfreut sich trotzdem an einem Hollandrad. Gerade seine robuste Art machen dieses Gefährt beliebt. Zudem sorgt ein gefederter Sattel dafür, die aufrechte Sitzposition dennoch bequem zu machen. Für viele ist das Holland Fahrrad ästhetisch, denn seine Bauweise erinnert an vergangene Zeiten. Tatsächlich hat es eine Weile gebraucht, bis sich die Gangschaltung bei den Hollandrädern etabliert hat. Das ist auf die flachen Begebenheiten in der Heimat des Rades zurückzuführen. In den Niederlanden ist eine Gangschaltung nicht nötig gewesen. Jetzt ist das Modell international bekannt, sodass auch mehrere Gänge mittlerweile zu finden sind. Interessanterweise hat fast jedes Hollandrad eine Reifengröße von 28 Zoll, allerdings kann das zwei unterschiedliche Größen der Felgen bezeichnen. Entweder ist das gängige Standardmaß von 622mm Felgendurchmesser gemeint, oder die Angaben beziehen sich auf holländische Werte. Dann ist ein Felgendurchmesser von 635mm zu erwarten.
Einen Vorteil besitzen die Räder zusätzlich: der Wartungsaufwand ist gering. Das ist vorrangig auf den geschlossenen Kettenschutz zurückzuführen, der früher aus Moleskin war. Heutzutage gibt es auch Modelle aus ABS-Kunststoff. Um jegliches Verschmutzen der Kette zu vermeiden, wird der Kettenschutz durch verchromtes Blech ergänzt und die Materialdicke erhöht.
Ein Gazelle Hollandrad im Fokus
Um ein Hollandfahrrad im typischen Stil zu erwerben, ist man bei Gazelle für ein Hollandrad richtig. Die populäre Marke baut ihre Räder sehr robust mit einer schützenden Lackierung. Geachtet wird auf den Hollandbogen, der Gepäckträger besitzt zudem eine direkte Verbindung zum Rahmen. Einige Extras beim Gazelle Hollandrad sind ein Klappständer, ein Ledersattel und ein Lacktuch für den Kettenschutz, alles Merkmale für ein traditionelles Hollandrad. Dennoch wurden technische Neuerungen eingeführt. So gibt es beim Gazelle Hollandrad einen Nabendynamo für das Vorderlicht, das Rücklicht ist batteriebetrieben. Für die Sicherheit wird durch eine zusätzliche Trommelbremse am Lenker gesorgt, die den klassischen Rücktritt ergänzt. Ein Gazelle Hollandrad gibt es als Damen- und Herrenrad. Wichtig neben den technischen Daten ist auch der Stil des Hollandfahrrads. Damit für jeden etwas dabei ist, gibt es bei Gazelle Modelle in verschiedenen Farben, die von schlichten Tönen bis hin zu markanten Mustern reichen.
Zahlen und Fakten bitte!
Beim Kauf eines Rades spielt der Preis häufig eine große Rolle. Ein Holland Fahrrad kann man bereits für 230 Euro erwerben, nach oben hin gibt es bekanntlich selten Grenzen. Preise zwischen 300 und 600 Euro für ein Rad sind ein realistischer Mittelwert, teilweise kostet ein Holland Fahrrad auch bis zu 1000 Euro.
Das Hollandfahrrad ist in seiner Ausführung nie für Sportwettrennen, sondern für kleine Touren durch Stadt und Flachland gebaut worden. Dabei überzeugt es mit seiner stabilen Art und einem bequemen Sitz für den Radler. Ein altes Modell, das heute durch Erweiterungen in der Technik (Lesetipp: Was unterscheidet ein E-Bike von einem Pedelec?) einen Aufschwung erlebt. Wer sich von diesen Faktoren angesprochen fühlt, findet mit dem Hollandrad ein schickes und praktisches Gefährt.