Wer sich ein Eigenheim wünscht, hat theoretisch die Möglichkeit, die Immobilie komplett oder zumindest teilweise selbst zu bauen. Weil es sich hierbei um ein forderndes Projekt handelt, muss dieses gut überlegt und einwandfrei geplant sein. Was es zu beachten gibt, erfahren angehende Bauherren hier.
Budget und Grundstück – die Basis für den Erfolg
Vor der Planung und dem Bau des Hauses muss sichergestellt werden, dass sich das Grundstück für das Bauvorhaben eignet. Zudem muss der Kauf ins Budget passen. Beim Bau entstehen nicht nur die Kosten für Materialien, Helfer und Maschinen, sondern auch Nebenkosten.
Diese gilt es zu berücksichtigen, um sich finanziell nicht zu verzetteln. Dazu zählen die Kosten für den Notar, für den Grundbucheintrag und für den Umzug. Natürlich wird auch das Interieur viel Geld kosten, sofern man nicht ausschließlich gebrauchte Möbel verwendet.
Bei der Auswahl des Grundstücks achten zukünftige Immobilienbesitzer darauf, dass die Umgebung perfekt zu den eigenen Bedürfnissen passt. Die Lage sollte zentral sowie ruhig sein, damit das Haus mitsamt Grundstück seinen Wert erhält. Je attraktiver die Lage, desto eher lohnt sich das Eigenheim auf lange Sicht.
Die Baufinanzierung – nicht nur die Kosten für den Bau bedenken
Bei der Finanzierung sollten angehende Bauherren eine großzügige Reserve einbauen. Es kommt bei sehr vielen Projekten vor, dass unvorhergesehene Mehrkosten entstehen. Das passiert, wenn man sich bei der Materialmenge verschätzt hat, oder einzelne Schritte zweimal ausführen muss, um Fehler auszubessern.
Mindestens zehn Prozent an Reserve sollte vorhanden sein – der Kredit muss entsprechend höher ausfallen, als nur die Nettobaukosten plus Kauf des Grundstücks betragen.
Kosten, die ebenfalls häufig bei der Kalkulation vergessen werden: Anschlüsse sowie Leitungen für Wasser, Strom, Gas und das Abwasser. Dafür fallen sogenannte Erschließungskosten an.
Das Haus planen und Haustyp aussuchen
Der Haustyp hat einen ganz entscheidenden Einfluss darauf, wie aufwendig und wie teuer der Hausbau in Eigenregie wird. Soll es ein Reihenhaus werden, ein Fertighaus, ein freistehendes Haus in massiver Bauweise oder doch eher ein Haus für mehrere Familien, in welchem einige Wohnungen vermietet werden?
Wichtig beim modernen Bauen ist das Thema Energieeffizienz. Verbraucht man für das Heizen und warmes Wasser weniger Energie oder der Strom wird durch die Sonne erzeugt, spart das auf Jahre hin Kosten ein. Natürlich kostet die Realisierung von Fotovoltaik und Co. am Anfang Geld. Daher sollten sich Bauherren überlegen, ob sich die Investition lohnt. Es gibt viele Möglichkeiten, um sich von Land und Bund fördern zu lassen. Wichtig ist, dass sich Hausbesitzer ausreichend informieren!
Der Aufteilung der Räume und der Aufteilung in Außen- sowie Innenbereiche sollten Betroffene viel Zeit widmen. Wird es einen Balkon, eine Terrasse oder einen Garten geben? Das kostet Platz, zahlt sich aber aufgrund des besseren Wohnkomforts aus.
An welcher Stelle sollte Garten und Co. liegen und wie groß darf der Außenbereich werden? Eine akkurate Planung spielt an dieser Stelle eine wichtige Rolle. Danach überlegen sich Selbstbauer, wie die Wohnräume aufgeteilt werden.
Bei der Lage der einzelnen Räume sollte Folgendes beachtet werden: die Lage des Raumes, der Fenster und der Sonne. Manche Zimmer werden besonders lichtdurchflutet, andere liegen auf der schattigeren Seite des Hauses.
Befindet sich das Haus an einer Straße, sollten Schlaf- und Kinderzimmer lieber auf der Seite liegen, auf der keine Autos fahren. Gleiches gilt, falls sich das Baugrundstück nahe eines Parkplatzes, einer Fabrik oder eines Lagers befindet. Alle Zimmer, in welchen geschlafen wird, liegen auf der ruhigeren Seite, damit das Ausruhen auch bei offenem Fenster möglich bleibt.
Was kann man selbst tun und wofür werden Helfer gebraucht?
Das Haus komplett mit den eigenen Händen zu bauen, ist eine großartige Vorstellung. Erstens hat man nach dem Bau einen ganz besonderen Bezug zum Gebäude und zweitens spart man sehr viel Geld. Andererseits kann niemand eine Immobilie ganz allein und komplett ohne fremde Hilfe erfolgreich bauen – außer vielleicht, er hat jahrelang Zeit.
Deshalb ist es wichtig, dass sich Selbstbauer vorher überlegen, an welchen Stelle die Hilfe eines Profis erforderlich wird. Die einzelnen Fachbereiche sollten von Anfang in involviert sein, damit sie sofort helfen können, falls man die Hilfe braucht.
Unterstützung aus dem nahen Umfeld dürfen ebenfalls nicht fehlen. Gibt es jemanden, der beruflich mit Dächern, Fenster, Energie oder der Baubranche im Allgemeinen zu tun hat? Diesen Freund oder Verwandten holen sich Bauherren von Anfang an mit ins Boot!