Ist es verwerflich, einen Sugar Daddy zu haben oder ein Sugar Daddy zu sein?

Diese Frage wurde in den letzten Jahren aktueller denn je. Sicherlich auch deswegen, weil Beziehungen zwischen älteren Männern und deutlich jüngeren Frauen heutzutage öffentlicher gelebt werden, als es beispielsweise noch vor einigen Jahrzehnten der Fall war.

Aber worum handelt es sich bei einem Sugar Daddy eigentlich genau? Und ist es legitim, eine solche Beziehung zu führen… auch, wenn es vielen nicht um die große Liebe, sondern vielmehr um eigene Ansprüche geht? Fest steht, dass das Verhältnis zwischen einem Sugar Daddy und seinem Sugar Baby gesellschaftlich mit vielen Missverständnissen und Vorurteilen behaftet ist. Die folgenden Abschnitte sollen ein wenig Licht ins Dunkel bringen.

Was ist ein Sugar Daddy?

Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei einem Sugar Daddy um einen älteren Mann, der mit einer deutlich jüngeren Frau zusammen ist. Der Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle erwähnt, dass es selbstverständlich auch in homosexuellen Beziehungen Sugardaddys gibt. Die meisten klassischen Sugar Daddys verdienen vergleichsweise viel Geld und sind dementsprechend gut situiert. Sie haben Interesse an jüngeren Frauen, weil sie sich mit ihnen schmücken und häufig auch sexuelle Abenteuer erleben möchten. Häufig kommt solch ein Kontakt über ein Sugar Daddy Portal zustande. In größeren Städten gibt es auch spezielle Bars oder Cafés, die dafür bekannt sind, dass sich Suchende dort umsehen.

In vielen Fällen ist hier von einer Win-Win Situation die Rede. Das bedeutet: Der ältere Mann genießt die Gegenwart einer hübschen jungen Frau, während diese mit Geschenken unterschiedlichster Art bedacht wird und dementsprechend von finanziellen Vorteilen profitieren kann. In der Regel geht es dabei nicht um Bargeld, sondern z.B. um die Miete für schöne Wohnungen, Reisen oder luxuriöse Kleidung als Geschenk.

Spitze Zungen behaupten, dass die Beziehung eines Sugar Daddys zu seinem Sugar Baby dem Prinzip der Prostitution ähnelt, wobei es aber um mehr geht, als nur Sex gegen Geld.

Sind Sugar Daddy Beziehungen „okay“?

Gesellschaftlich werden Beziehungen zwischen Sugar Daddys und ihren Sugar Babys häufig kritisch beäugt. Oft fallen in diesem Zusammenhang auch Schimpfworte. Wer sich mit einer jüngeren Frau beziehungsweise mit einem älteren Mann in einer Beziehung befindet, ist es häufig gewohnt, von Außenstehenden kritisch beäugt zu werden.

Grundsätzlich gibt es jedoch einige Details, die zeigen, dass Sugar Daddy Beziehungen durchaus legitim und auch moralisch vertretbar sein können. Wer sich innerhalb einer solchen Partnerschaft an die folgenden Regeln hält, kann sich vergleichsweise sicher sein, keine negativen Karma Punkte zu sammeln.

Gleichzeitig gilt es, im Hinterkopf zu behalten, dass niemand dazu verpflichtet ist, im Rahmen einer legal geführten Beziehung anderen gegenüber Rechenschaft abzugeben.

Regel Nr. 1: Jede/r weiß, worauf er/ sie sich einlässt

Hierbei handelt es sich um die wichtigste Regel überhaupt – nicht nur in Sugar Daddy Beziehungen, sondern im Allgemeinen in Bezug auf Partnerschaften. Es wäre definitiv falsch, (egal, ob als Sugar Baby oder als Sugar Daddy) dem/ der jeweils Anderen falsche Vorstellungen zu vermitteln.

Wer als junge Frau einem älteren Mann die große Liebe verspricht und diese tatsächlich nicht fühlt, handelt genauso unverantwortlich wie ein älterer Mann, der seiner deutlich jüngeren, verliebten Freundin Hochzeitpläne in Aussicht stellt, ohne an einer festen Beziehung interessiert zu sein.

Diejenigen, die eine Sugar Daddy Beziehung eingehen möchten, sollten daher im Vorfeld eine gemeinsame Basis festlegen. Auf diese Weise ist es möglich, gebrochenen Herzen und Ähnlichem vorzubeugen.

Regel Nr. 2: Keine dritten Personen verletzen

Manche Sugar Daddys, die es lieben, sich mit einer jungen Freundin zu schmücken, sind parallel dazu noch verheiratet. Falls es sich hierbei nicht um eine offene Beziehung handelt, ist das Risiko, dass Dritte verletzt werden, vergleichsweise hoch.

Regel Nr. 3: Die Beziehung ist legal und beide sind einverstanden

Hierbei handelt es sich um einen Punkt, der selbstverständlich nicht nur für Sugar Daddy Beziehungen gilt. Die Partnerschaft zwischen beiden Beteiligten sollte immer freiwillig und natürlich auch legal sein.

Wer diese drei Grundregeln beherzigt, hat die Möglichkeit, seine Sugar Daddy Beziehung mit einem guten Gewissen zu genießen – unabhängig davon, ob Partnerschaften wie diese gesellschaftlich mittlerweile mehr oder weniger anerkannt sind.

Nicht jede Beziehung mit einem großen Altersunterschied ist eine Sugar Daddy Beziehung!

Selbstverständlich gibt es auch Partnerschaften, bei denen die Liebe des Lebens und ein vergleichsweise großer Altersunterschied aufeinandertreffen. Das bedeutet: Nicht jede/r, der/ die mit einem Menschen zusammen ist, der deutlich jünger beziehungsweise älter ist, befindet sich auch automatisch in einer Sugar Daddy Beziehung.

Vielmehr ist es natürlich durchaus möglich, dass sich zwei Menschen weitestgehend unabhängig von den Normen, die gesellschaftlich in Bezug auf den perfekten Altersunterschied festgelegt wurden, ineinander verlieben.