Einen Brunnen im Garten bauen – so geht´s

Schön, praktisch und ideal für Selbstversorger – ein Gartenbrunnen bringt viele Vorteile mit. Und so schwer ist der Bau gar nicht! Wir erklären am Beispiel eines klassischen Rammbrunnens, worauf beim Bau zu achten ist.

Ist der Brunnenbau erlaubnispflichtig?

Vor dem Brunnenbau sollte man die örtlichen Bedingungen prüfen. Nach den wasserrechtlichen Vorschriften sind Grundwasserentnahmen für den Haushalt, für den landwirtschaftlichen Hofbetrieb, für das Tränken von Vieh außerhalb des Hofbetriebs oder in geringen Mengen zu einem anderen Zweck erlaubnisfrei. Regionale Einschränkungen sind jedoch möglich. Wichtig: Der Brunnenbau muss der unteren Wasserbehörde angezeigt werden. Wenn das geförderte Grundwasser allerdings an Dritte, beispielsweise Mieter / Pächter von Grundstücken, Häusern und Wohnungen abgegeben wird, ist der Brunnenbau erlaubnispflichtig. Sie benötigen in diesem Fall eine Genehmigung der Unteren Wasser- und Abfallbehörde.

Was sollte vor Beginn der Arbeiten beachtet werden?

Achten Sie darauf, dass sich im Bohrbereich keine Elektro- oder Gasleitungen befinden. Weiterhin muss sichergestellt sein, dass das Grundstück, auf dem die Brunnenbohrung durchgeführt werden soll, frei von Altablagerungen oder sonstigen Belastungen ist, damit ein Schadstoffeintrag in das Grundwasser ausgeschlossen werden kann.

Die Grundwasserschicht sollte am besten bei 7 – 8 m Tiefe beginnen und aus grobem Sand oder besser Kiesel bestehen. Angaben zur rechtlichen Situation, Wassertiefe und Bodenbeschaffenheit geben die kommunalen Behörden, z. B. das zuständige Wasserwerk. Liegt das Grundwasser tiefer, müssen Sie dem Wasser „entgegengehen“, etwa durch den Einsatz von Betonringen.

Bohrung für den Brunnen erstellen

Man bohrt mit dem Erdbohrer bis zur wasserführenden Schicht (feuchter Boden / Grobkies) vor. Dabei ist darauf zu achten, dass nach zwei bis drei Umdrehungen der Erdbohrer jeweils herausgezogen und der Bohrteller gereinigt wird. Auf keinen Fall darf mit dem Hammer o. ä. von oben auf den Erdbohrer geschlagen werden.

In vielen Fällen erkennt man die wasserführende Schicht daran, dass sich der Griff des Erdbohrers beispielsweise 30 cm über dem Boden befindet, nach dem Reinigen und Wiedereinsetzen jedoch wieder 60 cm über dem Boden liegt. Der Grund: Viele wasserführende Schichten haben einen Eigendruck, durch den der Schlemmsand im Bohrloch hochgedrückt wird.

Jetzt werden der Rammfilter und die Rohre in der Länge des gebohrten Loches zusammengeschraubt und dabei jedes Gewinde sorgfältig mit Hanf und Fermit abgedichtet. Die Gewindegänge sollten nach dem Einhanfen noch leicht zu sehen sein. Beim Verschrauben der Rohre mit den Muffen ist darauf zu achten, dass die Rohre in den Muffen zusammenstoßen – dadurch wird die Stoßkraft auf die Rohre und die Gewinde verteilt. Jetzt wird der Schlagkopf ebenfalls bis zum Anschlag aufgeschraubt und dann Rohr für Rohr in den Boden getrieben. Beim Einschlagen ist darauf zu achten, dass die Schläge auf den Schlagkopf diesen vollflächig treffen.

Tipp: Vor dem ersten Anziehen des Brunnenwassers sollte das noch offene Rohr mit einer Spülmuffe und einem Gartenschlauch gereinigt werden. So lässt sich Lehm, Ton oder sonstiger Dreck von der Oberfläche der Filteröffnungen spülen.

Im letzten Schritt kann die Pumpe montiert werden. Hier ist es natürlich dem Brunnenbauer selbst überlassen, ob er eine Handpumpe oder ein elektrisches Modell installiert. Unser Tipp ist eine spezielle Tiefbrunnenpumpe mit Druckschalter. Mehr dazu in folgenden Abschnitt.

Was ist eine Druckschalter Tiefbrunnenpumpe?

Eine Tiefbrunnenpumpe mit Druckschalter ist eine spezielle Art von Tauchpumpe, die in installiert wird, um Wasser aus großen Tiefen zu fördern. Der Druckschalter steuert dabei den Betrieb der Pumpe. Wenn der Druck im System unter einen bestimmten Wert fällt (normalerweise aufgrund einer Wasserentnahme), schaltet der Druckschalter die Pumpe automatisch ein, um den Druck wiederherzustellen. Sobald der gewünschte Druck erreicht ist, schaltet der Druckschalter die Pumpe wieder aus. Somit ist eine solche Pumpe ideal für den Betrieb des Gartenbrunnens geeignet, sie ermöglicht die zuverlässige und automatisierte Wasserförderung.